Pressespiegel

Unterschneidheimer Weihnachtspyramide erstrahlt in neuem Glanz

Zum ersten Mal nach ihrer Premiere beim Unterschneidheimer Weihnachtsmarkt 1998, damals noch in unmittelbarer Nachbarschaft der Sechtabrücke bei der Pfarrkirche St. Peter und Paul, und nach insgesamt  21 Jahren im Dauereinsatz in der Adventszeit und seit 2010 beim Weihnachtsmarkt beim Schlössle, mussten die über 40 beweglichen Einzelteile der Figuren  der in  Krumhermersdorf im Erzgebirge gefertigten Weihnachtspyramide in ihrem Ursprungsort generalsaniert werden.
Bei der  diesjährigen Zwischenlagerung der rund fünfeinhalb Meter hohen  Pyramide in einem gemeindeeigenen Schuppen nahe des Friedhofs wurden nicht nur teilweise Risse in den Figuren festgestellt, sondern die Farben der geschnitzten Teile waren doch schon stark verblasst und sollten nach 21 Jahren wieder mal aufgefrischt werden. Außerdem wurde festgestellt, dass der auf dem Dach der Figurengruppe der Heiligen Familie angebrachte Stern in der dritten der insgesamt vier Etagen bei der Drehung einen der vier seitlichen Trägerbalken streifte. Man war sich in der Gemeindeverwaltung nach Rücksprache mit den Verantwortlichen des Partnerschaftsvereins Volvic schnell einig, dass da nur eine Generalüberholung der Unterschneidheimer Weihnachtspyramide in ihrer Heimat  Krumhermersdorf bei Zschopau in Sachsen sinnvoll sei.
Die ersten Kontakte nach Krumhermersdorf im Erzgebirge entstanden Mitte der 90er-Jahre, als der damalige Hauptamtsleiter der Gemeinde Unterschneidheim, Kurt Uiffinger, im Rathaus in Krumhermersdorf (Bürgermeister war Jörg Tausch)  in Verwaltungsfragen die  sächsische Gemeinde beriet und unterstützte. In Unterschneidheim war Günter Schenk in dieser Zeit Bürgermeister, Karl Rinn war Ortsvorsteher in Unterschneidheim,  Oskar Leippert  auch schon im Ortschaftsrat und ab 2004 Nachfolger von Karl Rinn als Ortsvorsteher,  und auch der  1987 in Unterschneidheim gegründete Partnerschaftsverein Volvic – der heutige Unterschneidheimer Ortsvorsteher Stefan Hönle ist Gründungsmitglied – wurde in die Planungen, eine Weihnachtspyramide für Unterschneidheim von den Krumhermersdorfer Schnitzern fertigen zu lassen, einbezogen. Großzügige Spenden und die Gemeinde Unterschneidheim ermöglichten den Kauf der Pyramide, die 1998 erstmals beim Weihnachtsmarkt in  Unterschneidheim angeschoben wurde und bereits ein Jahr später durch den Wirbelsturm „Lothar“ am 2. Weihnachtstag 1999 an der oberen  Spitze so stark beschädigt wurde, dass die Pyramide abgeschaltet werden musste. Einige der metallenen Flügel verbogen sich oder fielen herunter und die Schäden wurden behoben.
Der Aufbau der  Pyramide aus dem Erzgebirge  ist Tradition. Auf der untersten der vier Etagen stehen die großen Bergmänner,  auf der zweiten Etage die Waldmenschen, auf der dritten die vier Gruppen der Heiligen Familie mit Josef, Maria und dem Kind, die Heiligen drei Könige, ein stehender Hirte mit zwei Schafen und ein kniender Hirte mit zwei Schafen und in der obersten vierten Etage ziehen  die Kurrendesänger ihre Kreise. Verteilt auf allen Ebenen sind die 12 Tannen. Anfang Mai 2019 hatten Ortsvorsteher Stefan Hönle und Alfred Rieger alle Figurenteile nach Krumhermersdorf gefahren und wurden von der Vorsitzenden des Schnitzvereins, Claudia Richter, empfangen. In wochenlanger Arbeit wurde bei allen Teilen die alte Farbe entfernt und mit  neuen  Ölfarben bemalt sowie Risse im Lindenholz ausgebessert. Alle Teile strahlen nun wieder  in neuem Glanz, wurden am 15. Oktober von Stefan Hönle  in Krumhermersdorf abgeholt und werden nun wieder nach und nach, in  der Reihenfolge von oben nach unten, von einem erfahrenen Team  unter der Leitung von Ortsvorsteher Stefan Hönle, der in seinem Haus viele Vorarbeiten an den Figuren und Gruppen selbst  erledigt,  an der Pyramide angebracht, die dann am Vorabend des 1. Advents wieder traditionsgemäß im Rahmen des Unterschneidheimer Weihnachtsmarktes am Schlössle  per Knopfdruck angeschoben wird.

Horst Blauhut, Tannhausen